Wenn in einer Partnerschaft Probleme auftreten,
habe ich häufig drei unterschiedliche Verhaltensweisen bei Paaren beobachtet:
- Der andere wird beschuldigt.
(“Nie kannst du …”; “Immer machst Du…”) oder pathologisiert (“Das machst Du nur,weil…”; “Das ist typisch, dass Du…”) - Das Problem wird bagatellisiert.
(“Na gut, dann machen wir es eben so, wie Du willst. ”Mir ist meines nicht so wichtig, Hauptsache wir lieben uns.”) - Das Problem wird wegerklärt.
(“Das ist normal, dass ein Paar in unserer Situation so etwas erlebt.”)
So verständlich und menschlich solche Strategien sind – sie lösen kein Problem.
(Stellen Sie sich vor, bei Ihrem Auto brennt eine Warnlampe, und Sie würden mit einer der obigen Verhaltensweisen darauf reagieren.)
Hilfreicher ist die Einstellung, Probleme “möglichst freundlich zu begrüssen”. Denn…
Probleme sind keine Störungen, sondern ein Nebeneffekt der Vielfalt des Lebens.
Es ist die andere Seite der Münze, dass es immer mehrere Möglichkeiten gibt.
Dass Ihr Partner etwas anderes denkt/fühlt/will als Sie, ist kein Zeichen seiner Dummheit/Schwäche/etc. sondern lediglich ein Signal, dass er in diesem Punkt anders ist als Sie. (Und Unterschiede dürfen sein.)
Probleme (auch heftige Meinungsverschiedenheiten) sind kein Zeichen, dass mit Ihrer Partnerschaft etwas nicht stimmt, sondern nur ein Zeichen, dass Sie unterschiedlicher Meinung sind. In allem gleicher Ansicht zu sein, wäre zwar bequemer – aber auch unendlich langweiliger (“Ich denke und fühle dasselbe wie Du.”)
- In welchen Bereichen haben Sie Meinungsverschiedenheiten?
- Wie gehen Sie bisher damit um?
- Was könnten Sie anders machen, damit Sie konstruktiver über Probleme sprechen könnten? Was könnte Ihr Partner tun?