In Beziehungen fühlen wir uns dann ebenbürtig,
wenn die Bilanz zwischen Geben und Nehmen ausgeglichen ist.
Wenn einer über lange Zeit mehr gibt als der andere, wenn einer mehr nimmt als der andere, entsteht ein Ungleichgewicht.
Schuldgefühle und Groll sind oft die Folge. Oft auch Maßlosigkeit und Unzufriedenheit (obwohl man doch alles hat und bekommt und zufrieden sein müsste.)
Eine genaue Balance im Geben und Nehmen gibt es selten.
Einfach weil die jeweiligen Aufgaben nicht vergleichbar sind und manchmal auch einer mehr belastet ist als der andere. Um so wichtiger ist es, dies zu bemerken, zu besprechen und durch “kleine Gaben” zumindest symbolisch anzuerkennen.
Manche Menschen geben lieber als zu nehmen.
Dann braucht man gar nichts nichts, hält sich für genügsam und bescheiden und wehrt Gaben des Anderen großzügig ab (“Das brauchst Du nicht zu tun.”).
Doch dahinter steckt oft die Angst vor der Abhängigkeit. Betet man den Götzen der Unabhängigkeit an, schafft das auch Distanz in der Beziehung. Denn den Anderen zu „brauchen“ ist kein Zeichen von Schwäche sondern ein Geschenk.
Ein Ungleichgewicht im Geben und Nehmen tut der Beziehung meist nicht gut. Partnerschaft auf Augenhöhe braucht ebenbürtigen Austausch. Braucht “Geben können” und “Nehmen dürfen”.
- Wie empfinden Sie die Bilanz zwischen Geben und Nehmen in Ihrer Beziehung?
Wie empfindet Sie Ihr/e Partner/in? - Wenn die Bilanz unausgeglichen ist:
– Wer gibt zu viel?
– Wer nimmt zu wenig? - Welche Gefühle und Befürchtungen stecken dahinter, mehr zu geben/mehr zu nehmen?